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First Responder sind Lebensretter im Ehrenamt

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Sie sind zur Stelle, wenn jede Sekunde zählt: Die First Responder sind eine wertvolle Ergänzung zum regulären Rettungsdienst.

Die First Responder werden von der Rettungsleitstelle alarmiert und sind innerhalb von fünf bis sieben Minuten am Einsatzort. Sie arbeiten ehrenamtlich, rücken ausschließlich mit ihrem Privatfahrzeug bei medizinischen Notfällen aus und helfen aus purem Idealismus. Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine aktive Mitarbeit im Rettungsdienst sowie eine Ausbildung zum Rettungssanitäter – das sind die Mindestanforderungen. Für die Stadtgemeinde Althofen sind Martin Ebner, Dr. Michael Obmann, Kevin Mirnig, Michael Jamar, Thomas und Astrid Wernitznig (alle aus Althofen) sowie Ingrid Pusar (Kappel), Stefanie Krojnik und Markus Stifter (beide Silberegg) zuständig. Ebenfalls im Einsatz ist Georg Steindorfer. Der Frauensteiner arbeitet bei Flex und darf die Firma für Einsatzzwecke jederzeit verlassen. Die zehn First Responder decken zusätzlich die Gemeinden Kappel am Krappfeld, Guttaring und Mölbling ab. 

24 Stunden einsatzbereit 

Die Beweggründe der Ehrenamtlichen sind vielfältig. Markus Stifter, diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, betont, wie wichtig es ist, durch eine rasche Erstversorgung Leben zu retten: „Wir verkürzen die Zeit, bis der Rettungsdienst vor Ort ist, und übergeben dann den Patienten dem Notarzt und helfen bei der Versorgung. Minuten entscheiden oft über Leben und Tod“. Besonders kritische Fälle wie Herz-Kreislauf-Stillstände, starke Blutungen, schwere Verkehrsunfälle oder allergische Reaktionen erfordern schnelles Handeln. Markus Stifter und Martin Ebner, beide Notfallsanitäter, dürfen sogar lebensrettende Medikamente verabreichen. „Wir erhalten eine SMS und fahren zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Einsatzstelle. Nachweislich haben wir schon Leben gerettet, durch jede Altersgruppe hin durch“, erzählt Martin Ebner. Er ist seit 2017 in seinem nunmehrigen Heimatort Althofen als First Responder aktiv und war zuvor jahrelang in St. Salvator im Einsatz. Beruflich ist er als Soldat in Klagenfurt tätig. Auch Michael Jamar bringt rund 15 Jahre Erfahrung mit. Stefanie Krojnik, Logopädin im Klinikum, verstärkt das Team seit 2024. 

Heuer schon 40 Einsätze 

„Dank des gut funktionierenden Systems ist fast immer jemand verfügbar. Wir haben viele Einsätze, wo wir zu zweit oder zu dritt auftauchen. Hervorzuheben ist auch, dass Notarzt Michael Obmann in seiner Freizeit zu den Unfallorten kommt. Wir haben ca. zwei Einsätze pro Woche, in diesem Jahr hatten wir bereits 40“, berichtet Martin Ebner. 2024 absolvierten die First Responder rund 140 Einsätze. Zusätzlich wird Michael Jamar, der beruflich bei der TIAG tätig ist, bei Arbeitsunfällen in seinem Betrieb automatisch alarmiert. 

Ein Ehrenamt mit Herausforderungen 

Das Engagement ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch emotional fordernd. „Belastend sind vor allem Einsätze mit Kindern oder wenn man Bekannte versorgen muss“, erzählt Michael Jamar. Das Team tauscht sich über diese Erfahrungen aus und nimmt bei Bedarf Unterstützung des Roten Kreuzes in Anspruch. Regelmäßige Team-Briefings helfen, Einsätze zu reflektieren und Verbesserungen umzusetzen. Und die schönsten Vorkommnisse? „Anfang Jänner habe ich ein Kind auf die Welt gebracht“, freut sich Markus Stifter. „Es gibt nichts Schöneres, als wenn jemand sich bedankt und sagt: Danke, dass du mir das Leben gerettet hast“, fügt Stefanie Krojnik an.

 

Foto: Stadtgemeinde Althofen