Althofen setzt Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft: Erstes Repair Café ein voller Erfolg

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Reges Treiben herrschte in den gastfreundlichen Räumlichkeiten des „Familien Glücks“. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten dem Aufruf zum ersten Repair Café der Stadt und brachten ihre defekten Altgeräte mit.

Das Ziel reparieren statt wegwerfen, und das mit professioneller Hilfe aus der Region.  Die Palette der mitgebrachten Problemfälle war breit gefächert: vom betagten Staubsauger, der seinen Dienst quittiert hatte, über defekte Lampen bis zur Nähmaschine – die Wartezone füllte sich rasch mit Gegenständen, die nun eine zweite Chance erhielten.

„Früher hat man alles repariert, weil man’s sich gar nicht leisten konnte, Neues zu kaufen.“
— Besucherin des Repair Cafés 

Die Reparaturen wurden von den Fachkräften von morgen durchgeführt. Das Ausbildungszentrum der Flex entsandte seine gut ausgebildeten Lehrlinge, um ihr Können unter Beweis zu stellen. So zeigten die jungen Talente, wie man Fehler diagnostiziert und Reparaturen professionell durchführt. Roman Lobner, Leiter der Lehrwerkstätte bei der Flex, betonte den doppelten Nutzen: „Dies ist für unsere Lehrlinge die beste Praxis. Sie lernen, unter realen Bedingungen zu arbeiten und haben gleichzeitig ein direktes Erfolgserlebnis für die Gesellschaft!“

„Wir lernen hier nicht nur Technik, sondern auch Wertschätzung.“
— Lehrling David Krassnitzer

Die Organisatoren (StR Wolfgang Leitner als Referent, Siegbert Schönfelder und Silvia Zeißler) vom Ausschuss für Nachhaltigkeit und Markus Löcker als KEM Manager zeigten sich begeistert: „Die Resonanz ist überwältigend. Die Menschen wollen nicht sofort neu kaufen, wenn etwas kaputtgeht. Sie schätzen den Wert ihrer Geräte und die Möglichkeit, sie hier vor Ort reparieren zu lassen. Der ökologische Gedanke steht im Vordergrund, aber auch der soziale Austausch, der hier entsteht, ist ganz wichtig.“

Dies zeigte sich insbesondere bei Kaffee und Kuchen: Die Reparaturprofis, die Besucherinnen und Besucher und die Organisatoren kamen ganz ungezwungen ins Gespräch. Dieser unkomplizierte Austausch zwischen Jung und Alt, zwischen Fachleuten und Laien, stärkte das Gemeinschaftsgefühl und machte die Wartezeit kurzweilig. 

Das Repair Café wird künftig ein fester Bestandteil des Althofener Weges in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die ehrenamtliche Hilfe durch die Lehrlinge und ein Budget aus dem Umweltreferat ermöglichen es, die Reparaturen kleinerer Elektrogeräte kostenlos anzubieten. Computer, Mobiltelefone, Fernseher sowie Weißware (Geschirrspüler und Waschmaschinen) können, da logistisch schwierig, nicht repariert werden. Das Umweltreferat plant, die Initiative in regelmäßigen Abständen fortzusetzen und auch auszubauen, sodass es breitere Reparaturangebote, vielleicht auch bei anderen Partnern der KEM Althofen-Umgebung, geben kann. „Wir sehe diese Initiative als lokalen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und bedanken uns für die Mitwirkung".

Von links nach rechts: Wolfgang Leitner (Stadtrat Althofen), Siegbert Schönfelder (Gemeinderat Althofen), Luca Labak (Lehrling Flex), Karl Frank (Ausbildner Flex), Rüdiger Voith (Ausbildner Flex), Pascal Labak (Lehrling Flex), Markus Löcker (KEM Althofen Umgebung), David Krassnitzer (Lehrling Flex), Roman Lobner (Ausbildner Flex) und Silvia Zeissler (Gemeinderätin Althofen)